Clickertraining-positive verstärkung

Als ausgebildeter Trainingsspezialist Pferd, also als zertifizierter Clickertrainer, verfüge ich über ein großes Fachwissen zum Thema Training mit positiver Verstärkung.

Ich freue mich euch beim Einstieg ins Clickertraining zu begleiten und zu leiten, aber auch euch fortgeschrittenen Clickerern kann ich mit Kompetenz zur Seite stehen und euch bei der Vertiefung eures Wissens unterstützen.

 

Warum Clickertraining?

Hierzu hole ich etwas aus und erkläre euch den Hintergrund zur operanten Konditionierung.

 

Es gibt die positive und die negative Verstärkung. Und es gibt die positive und die negative Strafe.

Positiv und negativ heißt in dem Fall nicht gut oder schlecht, sondern

etwas wird hinzugefügt = positiv und

etwas wird entfernt = negativ.

 

Um ein Verhalten zu konditionieren wird nun bei der negativen Verstärkung ein unangenehmer Reiz (Druck, Schmerz, Stress) gesetzt und bei Zeigen des korrekten Verhaltens wird dann dieser Reiz entfernt.

Beispiel: Ein Pferd soll rückwärts treten. Ich drücke (also setze einen unangenehmen Reiz) an der Nase, das Pferd geht einen Schritt zurück und der Druck/Reiz lässt sofort nach.

 

Bei der positiven Verstärkung wird um ein Verhalten zu konditionieren etwas Angenehmes (Streicheln, Kratzen, Stimmlob, Futter) hinzugefügt. (Hierbei sollte man genau prüfen, ob ein Streicheln wirklich etwas Angenehmes ist. Man bevorzugt hier Futterlob als Primärverstärker)

Beispiel: Ein Pferd soll stillstehen und nicht betteln. Jedes Mal, wenn das Pferd das Verhalten zeigt (vier Hufe am Boden, Kopf und Hals gerade) bekommt es einen Keks.

 

Das Verhalten wird zunehmen.

 

Die positive Strafe bedeutet, dass etwas Unangenehmes hinzugefügt wird, wenn ein Fehlverhalten gezeigt wird.

Beispiel: Jedes Mal, wenn mein Pferd mich beim Führen überholt, rucke ich am Strick.

Bei der negativen Strafe wird etwas Angenehmes entfernt.

Beispiel: Das Pferd beißt immer in meine Tasche. Dann drehe ich mich weg und verlasse den Trainingsort. Ich entziehe dem Pferd meine Aufmerksamkeit und nehme ihm die Chance einen Keks zu verdienen.

Die positive Verstärkung wird dabei immer mit der negativen Strafe angewandt und die negative Verstärkung immer mit der positiven Strafe. Beide Wege funktionieren.

Mischen sollte man allerdings nicht. Man wird schnell merken, dass ein Pferd, dass über positive Verstärkung gearbeitet wird sehr schnell das Vertrauen verliert, wenn es für falsches Verhalten z. B. einen Schlag bekommen würde. Es ist gewohnt auszuprobieren um zu suchen, welcher Weg ans Ziel führt. Man würde so die Kreativität strafen, die unabdingbar für die Arbeit mit positiver Verstärkung ist.

Andersherum wäre es auch nicht hilfreich. Ein Pferd was gelernt hat einem unangenehmen Reiz zu weichen, kann durch Ignorieren von Fehlverhalten die Information nicht wechseln.

 

 

Meiner Erfahrung nach lernen Pferde schneller und stressfreier mit der positiven Verstärkung und der damit einhergehenden negativen Strafe. Ich persönlich empfinde es als fair das Pferd mitentscheiden zu lassen. Es darf auch mal "Nein" sagen. Diese Information kann hilfreich sein um z. B. Schmerzen oder Blockaden zu erkennen. Ich finde es gut seinen Geist anzuregen, es soll mitdenken, Ideen entwickeln. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Pferd das ausnutzen würde. Stattdessen ist es aufgeweckter und freut sich auf das Training. Ich möchte dass mein Pferd die Arbeit mit mir genießt und sie nicht vermeiden möchte. Es soll mir zeigen dürfen, dass es gerade Angst hat und z. B. diese Plane nicht betreten kann, obwohl es weiß dass ein Keks wartet.
Futterlob als primärer Verstärker ist wirklich stark. Aber nicht so stark wie der Charakter und der Wille eines Pferdes. :-)

 

Ich habe schon oft erlebt, dass ein Pferd am Strick vieles mitmacht. Frei dann aber sich nicht traut oder lieber etwas Anderes anbietet. Diese Art der Kommunikation empfinde ich als großes Geschenk und das macht uns zu Partnern.

Das Pferd zeigt das Verhalten, weil es weiß, dass es sich lohnt. Und nicht, weil es versucht Druck oder Stress zu vermeiden.

DAS ist für mich fairer Umgang mit dem Pferd. Zuhören, beobachten und darauf eingehen.

Das ist mein Weg, den ich mit meinen Pferden gehe und genieße. Und es wird mir so viel dafür geschenkt.